Das Unglaubliche glauben
Dieser Abschnitt wird gerne mit der Überschrift „Der ungläubige Thomas“ belegt. Dieser Thomas glaubt erst, als er seinerseits Jesus mit seinen Wundmalen sieht. Wenn man genau hinschaut, geht es aber den Jüngern nicht anders. Jesus tritt in ihre Mitte, grüßt sie, zeigt ihnen seine Hände und seine Seite und dann heißt es: „Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen.“ (V20b). Das Zeigen der Wundmale ist konstitutives Element dieser ersten Begegnungen. Es geht darum, die Identität zwischen dem Auferstandenen und dem, der auf Erden gelebt, gelitten hat und gekreuzigt wurde deutlich zu machen.
Hier zeigt sich, ca. 7o Jahre nach der Auferstehung immer noch, wie unglaublich im wahrsten Sinne des Wortes das Ereignis der Auferstehung für die Jünger und die Urgemeinde war.
Wir, im 21.Jahhundert sind dann mit denen, für die Johannes schreibt im gleichen Boot: Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.
Der Glaube an die Auferstehung ist nicht so selbstverständlich, wie er in der Kirche immer wieder gerne behauptet wird.